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Rundlingssiedlung Ringenberg
Die Rundlingssiedlung Ringenberg gilt als eine der besterhaltenen ihrer Art in Nordrhein-Westfalen, wenngleich es sich nicht um einen Rundling im engeren siedlungsgeographischen Sinne handelt.
Ihre besondere Siedlungsstruktur geht auf die holländischen Kolonisten aus dem 14. Jahrhundert zurück. Von ihrer Errichtung bis zum Jahre 1329 stand die Burg Ringenberg allein im Bruchland (Sumpfland), ohne Felder, ohne Weideland - ein einsamer Grenzposten ohne Dorf. Alle Lebensmittel und Versorgungsgüter wie Holz als Brennmaterial mussten mühsam über einen Knüppeldamm aus Dingden herangekarrt werden.
Kolonisierung des Bruchlandes
Am 6. Januar 1329 erließ Graf Dietrich IX. von Kleve einen schriftlichen Aufruf an seine niederländischen Untertanen, das Bruchland zu kolonisieren. Vier Niederländer kamen mit ihren Familien in das Sumpfland. Sie waren Fachleute für Deichbau und Trockenlegung von Sümpfen. Für ihre Arbeit wurde ihnen das Land als Eigentum übertragen und die Privilegien der eigenen Gerichtsbarkeit, Verwaltung und Steuerfreiheit zugestanden. Aufgrund der hohen Privilegien wurde in alten Urkunden oft von der Stadt Ringenberg gesprochen, obwohl es nie offiziell Stadtrechte erhielt. In seiner Entwicklung glich Ringenberg eher einer mittelalterlichen Stadt als einem der umliegenden Bauerndörfer. Der Verwaltungssitz eines klevischen Drostenamtes, die Siedlung im Schutz der mächtigen Burg, "Immunität", d.h. Burgfrieden und Burgfreiheit, innerhalb des Dorfes und in der Nachbarschaft der Burg verliehen Ringenberg eine mittelalterlich städtische Prägung.
Prägung der Siedlungsstruktur durch Abzugsgräben und Deiche
Noch heute ist die frühere Siedlungsstruktur durch die alten Abzugsgräben und Deiche geprägt, denen man entlang der Deichstraße und dem Wolfsdeich zu drei Vierteln um den alten Ortskern folgen kann.
Heimatverein Ringenberg
Telefon: 02852 6364