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Betuwe

Ausbaustrecke Emmerich Oberhausen

Die Strecke Emmerich–Oberhausen ist ein bedeutendes Teilstück im europäischen Güterverkehr. Auf einer Länge von rund 73 Kilometern ist sie ein wichtiges Puzzleteil im Güterverkehrskorridor von Rotterdam nach Genua. Aufgrund des gestiegenen Güter- und Personenverkehrs in den letzten Jahren hat die Strecke ihre Leistungsgrenze erreicht. Um der Entwicklung Rechnung zu tragen, nimmt die Deutsche Bahn in den nächsten Jahren umfangreiche, bauliche Änderungen auf der Strecke vor.

In mehreren Stufen werden verschiedene Baumaßnahmen umgesetzt. Das Kernstück bildet dabei der dreigleisige Ausbau der Strecke, um die Streckenkapazität zu steigern und die betrieblichen Abläufe zu optimieren. Zuvor wurde in einem ersten Schritt die Leit- und Sicherungstechnik (LST) modernisiert sowie das elektronische Stellwerk (ESTW) in Emmerich in Betrieb genommen. Die Erneuerung des Stromsystemwechsels an der Grenze zu den Niederlanden vereinfacht den internationalen Zugverkehr und spart Zeit. Zusätzlich wird die Strecke mit dem Zugsicherungssystem European Train Control System (ETCS) ausgestattet.

Europäische Bedeutung

Die Strecke Emmerich–Oberhausen hat im Netz der Deutschen Bahn eine herausragende Funktion für den internationalen Reise- und Güterverkehr. Als eine zentrale Verkehrsachse in Europa verbindet sie nach Norden den Ballungsraum Rhein/Ruhr mit den Niederlanden, insbesondere mit dem Nordseehafen Rotterdam: Sie bildet den direkten Anschluss zur 160 Kilometer langen niederländischen Betuwe-Linie, einer der modernsten Güterverkehrsstrecken der Welt. Diese verläuft vom Rotterdamer Nordseehafen Europoort bis an die deutsch-niederländische Grenze. Nach Süden setzt sich die Strecke als Bestandteil des europäischen Güterverkehrskorridors Rotterdam–Genua bis nach Norditalien fort.

 

Bauabschnitt 4 

Zu diesem Abschnitt gehören die Planfeststellungsabschnitte 2.3, 3.1 und 3.2 - Hamminkeln über Mehrhoog bis einschließlich Empel-Rees.

Planfeststellungsabschnitt 2.3
(Bauabschnitt 4a)

Geplante Maßnahmen

Der rund 9,8 Kilometer lange Planfeststellungsabschnitt (PFA) 2.3 beginnt im Anschluss an das Stadtgebiet von Wesel und endet an der Stadtgrenze zu Rees. Im Rahmen des Ausbauprojekts ist das neue dritte Gleis in Blickrichtung Emmerich östlich der heutigen Gleise geplant.

Schallschutzmaßnahmen

Im PFA 2.3 sind Schallschutzwände mit einer Gesamtlänge von rund 3,3 Kilometern in Blickrichtung Emmerich westlich und östlich der Gleise vorgesehen. Als aktive Schallschutzmaßnahme ist das „Besonders überwachte Gleis“ (BüG) vorgesehen. Das BüG ist im PFA 2.3 auf allen drei Streckengleisen auf einer Gesamtlänge von rund 8,6 Kilometern geplant. Für rund 210 Wohneinheiten, bei denen die Schallpegel trotz der beschriebenen aktiven Maßnahmen überschritten werden, ist zusätzlich passiver Schallschutz vorgesehen.

Erschütterungsschutz

Im PFA 2.3 sind zum Schutz der Wohnbebauung Maßnahmen des Erschütterungsschutzes geplant. Auf einer Länge von rund 3,2 Kilometern ist der Einbau von sogenannten besohlten Schwellen vorgesehen. An den beiden bestehenden Gleisen werden die besohlten Schwellen zudem nachgerüstet. Darüber hinaus wird das neue Gleis in Teilbereichen in einem speziellen Schottertrog installiert, der einen weiteren Schutz vor Erschütterungen bietet.

 

Quelle: DB Netz AG (https://www.emmerich-oberhausen.de)

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